Raumakustik

Akustik: Damit Wohnen besser klingt

Wie wichtig ist eine gute Akustik im Zuhause? Das klären wir hier!

Damit es wohnlicher wird – textile Akustiklösungen für Fenster und Raum

Akustiklösungen im privaten Wohnbereich werden zunehmend nachgefragt, denn die Raumakustik ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden im Zuhause. Geräusche und Hall beeinflussen unsere Emotionen und Konzentration. Wer in die Raumakustik investiert, profitiert langfristig. Warum das so ist, erklärt Eliane Ernst, Produktmanagerin bei Création Baumann.

Oft denken wir bei Wohnlichkeit zuerst an Dinge wie Möbel, Teppiche und Lampen, doch auch unsichtbare Faktoren wie die Akustik sind entscheidend. „Wenn alle unsere Sinne – Auge, Ohr und Tastsinn – angenehm angesprochen sind, fühlen wir uns wohl und empfinden eine Raumatmosphäre als angenehm“, erklärt Eliane Ernst. Als Produktmanagerin von Création Baumann, dem Schweizer Pionier der textilen Akustiklösungen, treibt sie die Entwicklung von Stoffen voran, die Schall und Hall im Raum wirksam reduzieren. In öffentlichen und gewerblichen Räumen sind solche textilen Lösungen etabliert, im privaten Wohnbereich wächst die Nachfrage gerade kontinuierlich.

Der Effekt glatter Flächen

(Foto: Création Baumann, creationbaumann.com)

Was ist der Hintergrund? Große glatte Flächen reflektieren den Schall, was zu unangenehmem Hall führt. Es gilt: Je mehr reflektierende Flächen vorhanden sind, desto länger dauert der Nachhall, der als störend empfunden wird und die Sprachverständlichkeit beeinträchtigt. „Akustikvorhänge, also textile Absorber, können diesen Nachhall je nach Raum und Möblierung auf 0,5 bis 0,8 Sekunden reduzieren und damit die Sprachverständlichkeit und den Raumklang verbessern. Oder anders ausgedrückt: Der ursprüngliche Nachhallwert kann halbiert werden“, so Ernst. Doch was macht einen guten Absorber aus? „Sie sind meistens dicht, schwer und haben eine strukturierte Oberfläche. Dicke Wolle und Samt können als Akustikstoffe dienen, doch im Privatbereich werden sehr oft leichte Stoffe bevorzugt.“ Neben solchen Vorhängen wären auch textile Akustikpaneele eine gute Alternative. „Wenn das Raumvolumen mit der Absorberfläche im richtigen Verhältnis steht, wird die Akustik perfekt“, ergänzt sie.

Darum geht es im Privatbereich

(Foto: Création Baumann, creationbaumann.com, leichter Akustikvorhang)

Akustikvorhänge absorbieren aber nicht nur den Schall. Es gibt auch Lösungen, die eine Schallübertragung im Raum verhindern und Lautstärke reduzieren. Das ist besonders in offenen Wohnstrukturen wie Lofts, Galerien oder Wintergärten von Vorteil. Akustikvorhänge werden deshalb nicht nur vor Fenstern angebracht, sondern oft auch frei hängend als flexible Wände, die sowohl akustisch als auch optisch wirken. Diese optische Trennung verstärkt das akustische Erlebnis und trägt zusätzlich zu einem Gefühl von Ruhe bei. „In der Nachfrage nach solchen Lösungen bemerken wir einen klaren Trend“, berichtet sie. Einen Schub erlebte dieser während der Corona-Jahre. Sie erzählt von einem Pilotprojekt in Hamburg, das genau in dieser Zeit stattfand: Ein Architekten-Ehepaar installierte den „Akustik Divider Vario“, um den Arbeitsbereich abzutrennen – mit großem Erfolg. Die Architektin berichtete uns, dass sie ihre Kinder im abgetrennten Bereich nicht mehr hörte, während sie arbeitete.“

Neben dieser Funktionalität ist im privaten Wohnumfeld die Optik der Stoffe ganz entscheidend. Das bedeutet, dass auch leichte, durchscheinende und transluzente Stoffe von den Produktmanagern so entwickelt werden werden, dass sie Schall absorbieren. Das Ergebnis: Die leichten Akustikstoffe von Création Baumann können je nach Stoffart bis zu 70 % des Schalls absorbieren, dabei wirken sie trotzdem wohnlich und elegant.

Am Anfang war der Hallraum …

(Foto: Création Baumann, creationbaumann.com)

Vor 18 Jahren begann Création Baumann mit der Entwicklung solcher Akustikstoffe im interdisziplinären Austausch mit Akustikern und Architekten. „Wir haben uns damals angeschaut, mit welchen Materialien Akustiker arbeiten und was benötigt wird. Daraufhin haben wir die Akustikwirkung unserer Stoffe getestet. Daraus entstand unser erster Akustikordner mit Messresultaten, die wir im sogenannten Hallraum gewonnen hatten. Das war damals der Anfang“, erzählt die Produktmanagerin. Seitdem wurden die Materialien kontinuierlich weiterentwickelt.

(Foto: Création Baumann, creationbaumann.com, Akustik Devider Vario)

Gute Aussichten für Akustikvorhänge

Eliane Ernst ist überzeugt, dass in Zukunft sowohl leichte als auch schwere Akustikstoffe im privaten Wohnbereich an Bedeutung gewinnen werden. Angesichts der Entwicklung des Wohnens erscheint das wahrscheinlich. Akustikvorhänge bieten eine flexible Möglichkeit, Räume zu unterteilen, ohne bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen. In Zeiten steigender Wohnkosten sind Raum-in-Raum-Konzepte eine sinnvolle Investition, die Privatsphäre selbst in kleineren Wohnungen schafft. Eine Investition in textile Akustiklösungen mag zwar ihren Preis haben, ist aber immer noch günstiger und einfacher umzusetzen als der Bau einer Leichtbauwand. Darüber hinaus schaffen sie eine wohnliche Atmosphäre und fügen sich harmonisch in das Zuhause ein. „Zum Beispiel hinter dem Bett an der Wand“, so Ernst, „das beruhigt den Raum und schafft eine warme, weiche Atmosphäre im Schlafzimmer.“ Auch ein Wandteppich kann diese Wirkung erzielen – aber das ist ein Thema für einen weiteren Artikel.