Es gibt mittlerweile einige Möglichkeiten, einen Raum akustisch zu beruhigen, darunter bieten Akustikbilder einen besonders großen gestalterischen Spielraum. Allerdings reicht es nicht, ein schönes Bild aufzuhängen. Moritz Kasper, Geschäftsführer der Kasper GmbH, erklärt uns die Kunst des Akustikbilds.
Selbst wenn es uns nicht immer sofort bewusst ist, wirkt sich die Raumakustik auf das Wohlbefinden in einem Raum aus. Dumpfe Stimmen oder Hall werden zwar nicht immer direkt als störend erlebt, beeinflussen aber dennoch das Befinden. Wichtig dabei ist: Einrichtung und Raumakustik gehen Hand in Hand, denn alles, was sich in einem Raum befindet, wirkt sich auf die Entwicklung des Schalls aus. Glatte Flächen wie Fenster, Wände und Betonböden reflektieren die Schallwellen und wirken verstärkend – es entsteht ein störendes Echo. Betroffen sind zum Beispiel Lofts und moderne Büro- und Arbeitsbereiche mit minimalistischer Einrichtung. Stumpfe, raue und offenporige Flächen hingegen wirken absorbierend. Dazu zählen allen voran Textilien, vom Vorhang über Polstermöbel bis zum Teppich. Allerdings reicht die Einrichtung nicht immer oder Textilien passen nicht zum Zweck der Räume.
Effizient akustisch beruhigen können alternativ zum Beispiel spezielle Akustikvorhänge – dazu mehr in unserem Gespräch mit Liliane Ernst von Creation Baumann. Ebenso helfen spezielle Paneele zum Beispiel aus Filz, wie sie Buchheister anbietet. Eine weitere Möglichkeit sind Akustikbilder wie die der Marke Schallsauger des Unternehmens Kasper.
Wie unterscheiden sie sich von den anderen Akustiklösungen? „Vor allen in den Gestaltungsmöglichkeiten“, erzählt Moritz Kasper. „Wir können alle Themen aufgreifen, jede Farbe, jedes Motiv drucken, entweder aus unserer Datenbank oder genau das, was sich ein Kunde wünscht.“ Die Schallsauger-Datenbank ist umfangreich und spiegelt die Unternehmenswurzeln in der Fotografie – Bilder sind seit jeher das Geschäft. Strände, Dschungel, das Meer, Stadtpanoramen, Bergmotive – vieles aus der Datenbank stammt von Fotoreisen, rund 100 Motive sind kostenlos mit den Akustikprodukten kombinierbar. „Die Auswahl wird regelmäßig aktualisiert“, erzählt Kasper, „es gibt also auch immer wieder neue Motive.“
Allein ein schönes Bild reicht allerdings nicht, denn effiziente Akustikbilder sind groß. Dafür gibt es einen Grund, Kasper erklärt: „Um einen Raum akustisch optimal zu gestalten, müssen etwa 25 bis 30 Prozent der Fläche im Raum mit absorbierenden Materialien abgedeckt werden. Mit Blick darauf bieten großflächige Akustikbilder viel Potenzial, da mit ihnen schnell viel Fläche abgedeckt werden kann.“ Damit sie trotzdem exzellent scharf sind, ist eine extrem hochauflösende Bildqualität essentiell. Auch hier ist die fotografische Expertise des Unternehmens ein Vorteil. „Auf Basis unserer Foto-Historie legen wir mit einer speziellen Technik Bilder übereinander und generieren so eine besonders hohe Auflösung.“ Das garantiert ein brillantes, gestochen scharfes Bild auch aus nächster Nähe.
Damit aus einem exzellenten Bild ein effizientes Akustikbild wird, braucht es allerdings noch mehr, nämlich das richtige Material. Um einen möglichst hohen Absorptionsgrad zu erreichen, bestehen Kaspers Schallsauger-Bilder aus zwei Komponenten: Erstens aus einem Polyesterfaserkern, der recycelt und erneut recyclebar ist. „Polyesterfasern haben sich bei uns durchgesetzt, weil sie geruchsneutral und bezahlbar sind sowie außerdem die Brandschutzauflagen erfüllen“, erklärt Kasper.
Dieses sogenannte Absorbervlies saugt den Schall quasi auf – daher der Name: Schallsauger. Komponente Nr. 2 ist das Textil, das bedruckt und auf das Absorbervlies gespannt wird. Mittels Thermosublimationsdruck brennen die Experten das Bild in den Stoff ein. Die Montagemöglichkeiten im Raum sind flexibel: mit einem Alurahmen über die gesamte Wand, als flexible Stellwand oder Deckenelement, vieles ist denkbar. Dank eines flexiblen Prinzips kann das Bildtextil nicht nur ausgetauscht und gereinigt, sondern zum Beispiel auch vom Wandbild zum Deckensegel oder Raumteiler umfunktioniert werden.
Diese Flexibilität ist auch deshalb sinnvoll, weil Akustiklösung am besten konzeptionell angegangen werden. „Man sollte immer mehrere Ebenen einbeziehen Wichtig ist ein stimmiges Gesamtkonzept, in dem sich Optik und Akustikwirkung harmonisch ergänzen“, betont Kasper, immerhin müsse ein Drittel der Raumfläche akustisch wirksam gestaltet werden. Wobei der Einsatz von Abstandshaltern und Hohlräumen die Effizienz der Absorption zusätzlich steigere.
Es bleibt eine letzte Frage: Wohin geht derzeit die Reise bei der Motivauswahl? „Aktuell zeigt sich ein Trend zu Naturmotiven und der Integration von Licht“, berichtet Kasper, ganz im Sinne eines „Green Office“, „viel Grün ist gefragt.“ Das passt in den allgemeinen Trend unserer Zeit: Die Menschen haben Sehnsucht nach Natur, Ruhe und Entspannung, was mit Akustikbildern wunderbar aufgegriffen werden kann. Denn wie alle Bilder sind sie ein Vehikel für Sehnsüchte, wecken Gefühle und manifestieren Stimmungen. Beleuchtete Akustikbilder erzeugen zudem Tiefe und Weite im Raum. Gleichzeitig werden Botschaften transportiert – immerhin sagt ein Bild mehr als tausend Worte.
Kasper: „Akustikbilder bieten einen doppelten Mehrwert: Sie überzeugen durch ihre Ästhetik und optische Vielfalt und beruhigen gleichzeitig die Raumakustik – ganz ohne Eingriff in die Architektur.“
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