Der Pouf: Mal Star, mal Sidekick im Raum bleibt er immer das flexible Multitalent und die perfekte Ergänzung für, ja, im Grunde für fast alles. Hier eine kleine Hommage an ein Möbelstück mit langer – und adeliger – Geschichte.
Der Pouf mag ein einfaches Möbelstück sein, aber genau darin liegt sein Geheimnis. Weil er so schön simpel ist, keine Füße und keine Lehne hat, ist er unglaublich flexibel und kann alles sein – von edel bis cool. Schnell lässt er sich von einem Raum in den anderen tragen, zum Beispiel vom Wohnzimmer ins Kinderzimmer, um die Gutenachtgeschichte vorzulesen. Verwechseln sollte man ihn jedoch nicht mit einem Sitzkissen: Der Pouf ist höher, schmaler und mehr als nur eine bequeme Sitzgelegenheit. Er funktioniert als Sitzhocker, wenn mal ein paar Gäste mehr eingeladen sind, ist kreativer Design-Akzent, zusätzliche Ablagefläche neben Sofa und Bett, Fußablage, Kleiderablage und – falls er Stauraum im Inneren bietet – auch Aufbewahrungsmöbel. Klassischerweise ist der Pouf jedoch fein gepolstert und prall gefüllt, zum Beispiel mit Kügelchen. Seine einfache Form lässt sich wunderbar variieren und ist mit vielen Stoffen kombinierbar. Abnehmbare und waschbare Hüllen machen ihn perfekt für Haushalte mit Kindern und Haustieren. Modulare Poufs lassen sich aneinanderreihen oder ergänzen Sessel und Sofa.
Das ist übrigens eine Idee, die bereits Handwerker im 18. Jahrhundert in Frankreich hatten. Damals machte der Pouf Karriere, und zwar am Hofe von König Louis XVI. Dort diente er den feinen Damen als Fußablage und avancierte schnell zum Statussymbol. Kreative Hof-Handwerker erkannten sein modulares Potenzial und bauten ihn zur „duchesse brisée“ (der „gebrochenen Herzogin“) um – eine Kombination aus Pouf und Sessel. Daraus entstand wenig später die Chaiselongue. Aber der Pouf ist noch viel älter: Schon die Griechen und Römer wussten das kleine, feine, flexible Möbelstück zu schätzen. Bis heute blieb der Pouf ein heimlicher Star vieler Einrichtungen. Unterschiedlichste Polsterungen und Bezugsstoffe machen ihn zum perfekten Möbelstück der Moderne. Beispiele? Bitte schön – hier sind drei ganz unterschiedliche Pouf-Typen, die sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk eignen könnten.
Gestatten? Ming-Pouff und Tassle-Pouff vom Rittergut des Unternehmens Steen-Design. Und nein, das ist kein Schreibfehler – diese Poufs werden tatsächlich mit zwei „f“ geschrieben. Die Designer Willo Sten und Rolf Schneider verwirklichen ihre Produktideen auf einem Rittergut im Vogtland, abseits von Massenware und Mainstream. Design, Material und handwerkliche Verarbeitung stehen im Vordergrund. Die Maße der Pouffs: 70 x 50 oder 50 x 50 x 50 cm, Füllung: Kügelchen in einem Baumwollinlet. Die Bezugsstoffe können frei aus der gesamten Kollektion gewählt werden. Wer möchte, kann auch noch gleich das dazu passende Kissen bestellen.
Eigentlich ist Paulig since 1750 eine geniale Teppichmanufaktur, aber sie fertigen auch diese wundervollen Poufs: dicke, große, runde Glücklichmacher aus handgeknüpfter Schurwolle. Es gibt drei Größen: S = 45 x 30 cm, M = 68 x 35 cm, L = 80 x 40 cm. Füllung: 50 Prozent Schurwolle, 50 Prozent Schaumstoff. Die Poufs werden in Handarbeit individuell nach Kundenauftrag in Marokko gefertigt. Das Besondere: Die Wolle ist gewalkt, sodass sie Schmutz abweist und besonders strapazierfähig ist. Flecken können mit Seife leicht entfernt werden.
Sam und Sammy, die Design-Poufs von Jab Anstoetz kommen cool und stylisch daher. Ursprünglich gedacht für den gewerblichen Bereich, sind sie auch im privaten Wohnraum ein schönes, flexibles Möbelstück. Die Maße: Sam = 48 x 45 cm, Sammy = 38 x 46 cm. Die Poufs sind in den drei Stoffvarianten Woolen, Lennox und Viva in vielen verschiedenen Farben erhältlich.