Wandgestaltung

Das Revival des Wand­teppichs

Statt Bild: Schön und funktional für jede Wand: textile Kunst­werke

Vom Prestigeobjekt zur funktionalen Wanddekoration

Wandteppiche galten lange als Relikte vergangener Zeiten, doch allmählich kehren sie in unsere Wohnräume zurück. Ob in modernen Lofts, gemütlichen Altbauwohnungen oder minimalistischen Räumen – sie verbinden Kunst, Funktionalität und Geschichte. Wir sind der Spur der Wandteppiche gefolgt und haben zusammengefasst, was sie so besonders macht.

Die Geschichte der Wandteppiche reicht Jahrhunderte zurück. Im Mittelalter schmückten sie die Gemächer von Adeligen und Königen. Damals waren sie nicht nur Dekoration, sondern auch Ausdruck von Macht und Reichtum. Daneben schützten sie vor Kälte und Zugluft – eine Symbiose aus Funktion und Luxus. Doch mit dem Aufkommen moderner Heizungssysteme und sich wandelnden Stilvorlieben gerieten sie zunehmend in Vergessenheit. Die Wandteppiche verschwanden aus unseren Wohnzimmern und galten als altmodisch.

Insbesondere Freiformen sind auch schön für die Wand, hier: Teppich Yoko in Freiformen von Jab Anstötz; (Foto: Jab Anstoetz Group, jap.de)

Im Trend: Bewährtes neu interpretieren

Heute sind sie wieder gefragter. Sicher auch, weil handwerkliche und nachhaltige Wohnaccessoires an Bedeutung gewinnen und eine Besinnung auf traditionelle Techniken und natürliche Materialien den Nerv der Zeit trifft. Zudem bieten sie eine große Designvielfalt und passen sich vielen Stilen an. Vor allem in modernen, minimalistischen Einrichtungen bieten sie einen spannenden Kontrast und setzen individuelle Akzente. Gleichzeitig verbinden sie Geschichte mit Ästhetik. Damit sind sie auch ein Symbol für den aktuellen Trend, Altes neu zu interpretieren.

Leuchtende Teppichfarben Lana Kelly von Jab Anstötz – auch schön für die Wand; (Foto Foto: Jab Anstoetz Group, jap.de)

Textilkunst statt bloße Dekoration

Moderne Wandteppiche sind außerdem weit entfernt von den schweren, dunklen Stücken früherer Zeiten. Designer interpretieren das Traditionsstück für die Wand völlig neu. Mit abstrakten Formen, lebendigen Farben und unkonventionellen Materialien avancieren Wandteppiche zu Kunstwerken – ob handgewebt, bedruckt oder in 3D-Optik. Auch renommierte Marken greifen diesen Trend auf und verbinden traditionelle Handwerkstechniken mit zeitgemäßem Design – wie auf unserem Aufmacher-Bild von Paulig since 1750.

Nachhaltigkeit und Individualität

Besonders überzeugend sind nachhaltige Wandteppiche. Handgefertigte Stücke aus natürlichen Materialien wie Wolle, Baumwolle oder recycelten Stoffen entsprechen einem umweltbewussten Zeitgeist. Einige Designer setzen auch auf Upcycling, indem sie Restmaterialien in kunstvolle Wandbehänge verwandeln – jeder Teppich ein Unikat und ein Zeichen für Individualität in einer zunehmend uniformen Welt. Im Vergleich zu klassischen Bildern oder Postern punkten Wandteppiche außerdem mit Langlebig- und Vielseitigkeit, können bei Bedarf gereinigt oder neu arrangiert werden, ohne ihre Qualität einzubüßen.

Unser Aufmacherbild: Teppich Salsa Jamaika von Paulig since 1750; geflochtener Design-Teppich in unterschiedlichen Größen, der entweder einfarbig oder in Kombination mit bis zu drei Farben aus der Salsa-Farbpalette hergestellt wird. Die Vielseitigkeit und die kräftigen Farben machen ihn zu einem echten Blickfang – auch an der Wand; (Foto: Paulig since 1750, paulig1750.com)

Nicht nur schön, auch funktional

Praktisch ist zudem, dass Wandteppiche natürlich ihre alten Funktionen nicht verloren haben. Wie alle Textilien absorbieren sie Schallwellen und verbessern so die Akustik in Räumen. Und genau wie früher können sie helfen, die Raumtemperatur zu regulieren – vor allem in älteren Gebäuden, in denen Wände nicht optimal isoliert sind. Wobei sie bereits rein optisch für ein Gefühl der Wärme und Gemütlichkeit sorgen, sei es als Eyecatcher über dem Sofa oder als kleines Detail in der Leseecke.

Unser Fazit: Ob als Hommage an vergangene Zeiten oder als modernes Kunstwerk – Wandteppiche sind ein Stück Tradition in der Moderne. Sie verleihen Räumen Persönlichkeit, erzählen Geschichten und machen den Wohnbereich zu einem individuellen Rückzugsort.

 

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