Schlafen

Ein Traum: das kleine, aber stil­volle Schlaf­zimmer

Tipps für mehr Ruhe und ein entspanntes Ambiente – so schläft es sich besser

Klein, fein, praktisch: Ideen, die Platz schaffen

Kleine Schlafzimmer brauchen gute Ideen, denn oftmals kollidieren schon Schrank und Bett räumlich miteinander. Schön soll es natürlich auch sein, außerdem so, dass wir gut schlafen. Unsere Autorin machte ein Brainstorming mit unserem Schlafcoach Markus Kamps.

 

Wohnraum ist knapp, immer mehr Menschen müssen mit einer begrenzten Zahl an Quadratmetern auskommen. Das gilt auch für Schlafzimmer. Und obwohl wir im Schlaf wenig Platz brauchen, herrscht genau dort oft Platznot, weil die zwei zentralen Möbel – Bett und Kleiderschrank – Raum brauchen. Wie also bringen wir alles unter, gestalten das Zimmer schön und so entspannt, dass wir tief und fest darin schlafen können? Das geht sehr wohl – mit ein paar einfachen Regeln.

Beginnen wir mit Stil und Farbe: Kleine Schlafzimmer sollten möglichst in einem Stil eingerichtet sein, also zum Beispiel nicht Scandi-Stil und Boho mixen. Außerdem möglichst in einer Farbfamilie bleiben und dafür die verschiedenen Nuancen nutzen, von hell bis dunkel, von blass bis intensiv. Starke Kontraste verkleinern einen Raum. Oder? „Genau“, so Markus Kamps: „Ich würde außerdem insgesamt sanfte und helle Farben empfehlen, vom Boden bis zur Wand. Das wirkt beruhigend und fördert den Schlaf.“

Besser: Sanfte Farben für kleine Schlafzimmer. (Foto: fleuresse, fleuresse.de)

Lichtkonzept mit sanftem Licht – statt Blaulicht

Das führt uns direkt zum Licht im Raum. Ein durchdachtes Lichtkonzept mit verschiedenen punktuellen Lichtquellen wie Stehlampe und Nachttischlampe erzeugt Schatten und damit Raumtiefe. „Gut sind Lichtquellen, die sich dimmen lassen“, ergänzt Kamps. „Gedimmtes, sanftes Licht am Abend signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist zu entspannen.“ Genau dann wird nämlich Melatonin ausgeschüttet, das Schlafhormon, das für einen guten Schlaf sorgt. Grelles Licht von nur einer Deckenlampe zum Beispiel erzeugt eher eine „Hallo-Wach-Stimmung“. Schlimmer sei aber Blaulicht von Computern, Fernsehern und Handys, wie Kamps betont. Er rät: „Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf sämtliche Bildschirme verzichten.“ Das rät übrigens auch die Psychologie, um den Alltag hinter sich zu lassen und zur Ruhe zu kommen.

Die Raumhöhe nutzen: Hochbett mit Schrank, darunter ist Raum für mehr, zum Beispiel einen Schreibtisch.

Auch bei begrenztem Platz: möglichst Arbeit und Schlafen trennen

Damit sind wir bei einem weiteren wichtigen Aspekt kleiner Schlafzimmer bzw. kleiner Wohnungen und Einzimmerwohnungen: die Multifunktionalität. Räume müssen oft mehrere Funktionen erfüllen. „Falls möglich sollten Arbeit und Schlafen getrennt werden“, so Kamps. Also lieber in der Küche oder im Wohnzimmer arbeiten. Geht es nicht anders, wäre zu überlegen, wie im Raum eine Trennung zwischen den Lebensbereichen möglich ist. Oder ob das Schlafzimmer tagsüber Wohn- und Arbeitsraum ist und zur Nacht zum Schlafzimmer umgebaut wird. Eine solche Raumveränderung würde auch wieder der menschlichen Psyche entgegenkommen, die so einfacher Abstand zum Tag gewinnt.

Regal oder Schrank am Kopfende bieten Extra-Stauraum.

Individuelle Möbellösungen und funktionale Möbel

Das führt zu multifunktionalen Möbeln und individuellen Raumlösungen wie Ecken und Nischen, die zu Kleiderschränken werden, Regale über der Tür oder unter Abseiten. Auch Hochregale unter der Decke können wertvollen Stauraum schaffen, vor allem in Altbauten mit hoher Decke. Merke: Wer einen klassischen Kleiderschrank einspart, gewinnt enorm Platz. Oder das Bett wird in eine Abseite integriert, auch das ist mitunter möglich. Im Zweifel lohnt sich hier die Investition in einen Fachmann, der individuell Kleiderschrank oder Bett ins Zimmer einpasst. Aber auch multifunktionale Möbel können schon viel helfen. Kamps: „Wie wäre es mit Betten, die einen Stauraum haben, unten oder am Kopf- oder Fußende?“ Gute Idee, sie sorgen dafür, dass ein kleinerer Kleiderschrank reicht. Alternativ ein Klappbett nutzen, das tagsüber an die Wand geklappt wird und so den Weg freimacht. „Oder ausziehbare Schlafsofas oder Tagesbetten, die tagsüber als Sofas dienen“, schlägt Kamps vor. Hochbetten schaffen Platz auf dem Boden, zum Beispiel für einen Arbeitsplatz oder einen kleinen Schrank. Und eine Bettbank mit Stauraum verlängert optisch das Bett und damit den Raum. Außerdem bietet sie Platz zum Beispiel für Schuhe, die dann nicht mehr im Raum herumliegen, oder für die Bettwäsche.

Clevere Lösungen für kleine Schlafzimmer: Bett mit Unterschank.

Alles lieber filigran, einfarbig und ordentlich halten

Die Möbel sollten insgesamt zierlich sein“, sagt Kamps, „ein filigraner Nachttisch, eine kleine Stehlampe und ein Schrank auf Füßen vermeiden das Gefühl, dass der Raum überladen wirkt.“ Und der Boden? Aufgeräumt, natürlich. Unordnung insgesamt lässt einen kleinen Raum noch kleiner wirken. „Und ist außerdem schlecht für den Schlaf“, ergänzt der Schlafcoach. Deshalb sei auch ein kleiner geschlossener Kleiderschrank besser als eine offene Kleiderstange. „Das wirkt aufgeräumter und vergrößert den Raum optisch.“ Für den Boden eignen sich Teppichböden in einer einheitlichen, nicht zu dunklen, sanften Farbe. Gleiches gilt für einen Holz- oder Laminatboden, der möglichst schlicht und heller sein sollte. Verschiedene Beläge oder Teppiche machen einen Raum kleiner. Zusätzlich kann Symmetrie im Raum helfen, Ruhe zu schaffen: Zwei gleiche Nachttische und Lampen auf beiden Bettseiten sorgen für Ordnung und optische Ausgewogenheit.

Außerdem …

Fehlt noch etwas? Genau: Tapeten mit vertikalen Streifenmustern und Spiegel lassen einen Raum ebenfalls größer erscheinen. Und? Markus Kamps holt Luft: „Für eine angenehme Raumtemperatur und frische Luft sorgen, feste Schlafroutinen einhalten, das verbessert die Schlafqualität langfristig, Schlafzimmer abdunkeln mit Blackout-Vorhängen, gute Matratzen und die richtige Bettwäsche für die jeweilige Jahreszeit …“ Unserem Schlafcoach fällt noch einiges ein, aber wir setzen hier mal einen Punkt.

Unser Schlaf- und Schlafzimmerexperte: Markus Kamps

Unser Ansprechpartner:

Markus Kamps ist Schlafcoach und erster deutscher Präventologe mit Fachrichtung Schlaf- und Stressberatung. Geboren in einer „Bettenhaus-Familie“, widmet er sich seit über 20 Jahren den Themen Schlaf und Rückengesundheit. Er berät Privatpersonen und Unternehmen. Mehr unter: www.kamps-services.de und www.markus-kamps.de

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